Reif für die Insel (1)

Auch ich mag weiße Weihnachten.  In Nordhessen allerdings liegt Weihnachten nicht selten im ersten Drittel einer monatelangen Schmuddelwetterperiode.  Viel zu selten legt sich der Schnee gnädig über die dreckigen Gassen Kassels. In diesem Jahr – Geschenkeschlacht hin oder her – habe ich mich erstmals für Weihnachten auf der Insel entschieden.  Eine persönliche Flucht nach vorn sozusagen.

Schneechaos in Deutschland: Eine Maschine der Airberlin kurz vor dem Start in Nürnberg.

Schneechaos in Deutschland: Eine Maschine der Airberlin kurz vor dem Start in Nürnberg.

Meine Reise begann im Schneesturm, morgens um halb Drei.  Seit dem Vortag wütete Tief „Petra“  und stürzte Nordrhein-Westfalen ins Schneechaos. Doch anders als im letzten Winter gelang es der Straßenmeisterei diesmal, die A44 fahrbar zu halten. Und anders als im April, als die Aschewolke des isländische Vulkan Eyjafjallajökull  Flüge gen Süden verunmöglichten, konnte diesmal von Paderborn  aus gestartet werden. Zumindest nach einer aufwändigen Enteisung der Maschine, was schon der Geräusche wegen den Passagieren ein gerüttelt Maß an Zuversicht abverlangte. Drei Stunden Wartezeit (und Verspätung) in Nürnberg und eine erneute Enteisung später hob der Flieger dann ab. Der Flug selbst verlief unspektakulär, im Landeanflug über Lanzarote wurden wir wegen ungewöhnlich heftigem Südwind noch einmal ordentlich durchgeschüttelt.

Der Rest des Tages verlief unspektakulär, mal abgesehen von einer (im nachhinein) witzigen Kollision mit Renate Schmidt (bis 2005 bundesdeutsche Familienministerin) am Rande einer Vernissage in Yaiza: Auf meine (zugegeben ziemlich dämliche) Frage „Entschuldigung, kenne ich Sie aus Kassel?“ sprang sie mir fast ins Gesicht. Erkenntnisfortschritt eins: Promis im Urlaub nicht von der Seite anquatschen. 😉

Gestern, Samstag und Tag zwei dieses Urlaubs, ging es zum Auftakt auf den beliebten Markt von Haria. Alles fast schon wie gewohnt:  Freunde und Bekannte treffen, quatschen, Cafe con leche, kleinere Einkäufe. Nur für die leckeren Tapas in der Sociedad blieb diesmal kene Zeit.

Bergsteigen auf Lanzarote: Im Vordergrund der bekannte lanzarotinische Alpinist Stefan Schultz, im Hintergrund Haria, die Stadt der tausend Palmen.

Danach mein „erster Berg“. Naja, 520 Meter sind für jemanden, der am Fuß des Schwarzwaldes aufgewachsen ist eigentlich kein Berg. Für einen übergewichtigen Büro- und Stadtmenschen hingegen schon. Sei’s drum, wenn oben auf dem Gipfel ein Gipfelkreuz steht, ist es ein Berg. Zum Beweis: ein Gipfelfoto. Im Vordergrund der bekannte lanzarotinische Alpinist Stefan Schultz, im Hintergrund Haria, die Stadt der tausend Palmen. Sogar die Pilze (ja, im Dezember, ja, auf Lanzarote), die wir dort oben fanden waren essbar. Sonst gäbe es diesen Text ja nicht. Ein phantastisches Erlebnis.

–    Fortsetzung folgt  –

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